Hämorrhoiden sind streng genommen ringförmige Gefäßansammlungen unter der Schleimhaut des Enddarms und als solche anatomisch völlig normal. Meist meint man aber mit diesem Begriff aber eine Erkrankung, das Hämorrhoidalleiden. Dabei sind diese Gefäßpolster je nach Grad der Erkrankung unterschiedlich stark angeschwollen und wölben sich entsprechend vor.
Eine Volkskrankheit
Hämorrhoiden sind ausgesprochen häufig. Etwa 50 Prozent aller Menschen über fünfzig sind davon betroffen, wenngleich auch deutlich Jüngere erkranken können. Die Symptome sind häufig lange Zeit unauffällig. Als typisch darf eine zunächst leichte Blutung angesehen werden, zu sehen nur nach dem Stuhlgang auf dem Papier. Später kann Druckgefühl dazukommen, wenn die Schwellung der Gefäßpolster prominenter wird. Auch Juckreiz, Hautausschlag und Stuhlinkontinenz (Unfähigkeit, den Stuhl zuverlässig zu halten) können auftreten. Je nach Ausmaß der Schwellung der Gefäßpolster wird die Erkrankung in vier Schweregrade eingeteilt. Das Erscheinungsbild reicht dabei von einer von außen nicht sichtbaren Veränderung bis hin zum vollständigen Analvorfall, einer Ausstülpung des Anus nach außen.
Die Ursachen sind nach wie vor nicht restlos klar. Ballaststoffarme Ernährung, wenig Bewegung und gewohnheitsmäßiges starkes Pressen beim Stuhlgang sind Faktoren, die die Entstehung des Leidens begünstigen. Auch eine genetische Komponente in Form einer angeborenen Bindegewebsschwäche wird vermutet.
Kampf gegen die Symptome
Die Behandlung des Hämorrhoidalleidens erfolgt im Wesentlichen symptomatisch. Das heißt, eine Beseitigung der Ursachen ist nicht möglich, sondern es werden die Symptome behandelt. Die ersten Maßnahmen bestehen in einer Umstellung auf ballaststoffreiche Ernährung und mehr Bewegung. Die weitere Behandlung der Hämorrhoiden erfolgt mit Salben und Zäpfchen, die in erster Linie entzündungshemmend und gegebenenfalls schmerzlindernd wirken. Zumindest in den ersten zwei Krankheitsstadien wird man versuchen, eine operative Entfernung der Knoten zu vermeiden oder wenigstens für einige Jahre hinauszuzögern.
In schwereren Fällen mit ausgeprägter Knotenbildung ist eine Behandlung nur operativ möglich. Dabei werden die Gefäße abgebunden und in der Folge meist entfernt. Als Komplikation ist vor allem eine Verengung des Anus durch Narbenbildung zu beachten.