Aktuelle Studien zeigen, dass auch Kinder und Jugendliche immer häufiger unter Rückenschmerzen leiden. Somit hat die Volkskrankheit Rückenschmerzen nun auch die jüngste Generation im Griff.
Wie eine aktuelle Meta-Analyse zeigt, leiden auch Kinder und Jugendliche immer häufiger unter lang anhaltenden Rückenschmerzen. In einer Mitteilung der European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT) sprach Dr. Teija Lund vom ORTON (Orthopädisches Krankenhaus in Helsinki) jedoch davon, dass noch nicht abschließend geklärt sei, ob tatsächlich die Schmerzen zunehmen, oder lediglich das Bewusstsein für den eigenen Körper gestärkt wurde. Epidemiologischen Studien zufolge leiden Kinder und Jugendliche aber auf jeden Fall häufig unter starken Rückenschmerzen
Ursache abklären
Die Beschwerden sollten auf jeden Fall ernst genommen werden. Häufig werden Rückenschmerzen bei jungen Menschen mit Sätzen wie „ach, du bist doch noch jung“ abgetan und nicht ernst genommen. Rückenschmerzen können jedoch Hinweise für Entzündungen, Fehlbelastungen, Haltungs- oder Wachstumsstörungen sein und sollten daher hinterfragt werden. Bei lang anhaltenden Beschwerden sollten Eltern mit ihren Kindern einen Arzt aufsuchen um die Ursache abklären zu lassen. Bei Kindern ab zehn handelt es sich häufig lediglich um Wachstumsschmerzen, nur ein Arzt kann dies aber mit Sicherheit sagen. Rückenschmerzen kommen auch häufig durch falsches Schuhwerk, einen unergonomischen Arbeitsplatz, ein schlechtes Bett oder eine falsche Matratze. Demnach reichen oft kleine Änderungen um die Rückenschmerzen zu beseitigen.
Kindern den Rücken stärken
Wer in Kindheit und Jugend bereits unter starken Rückenschmerzen leidet, nimmt diese häufig mit ins Erwachsenenalter. Darum sollte bereits in der Kindheit der Rücken gestärkt werden. Schlecht ist es sicherlich, wenn Kinder zuviel Zeit vor dem PC verbringen. Auch ein ergonomischer Arbeitsplatz ersetzt nicht die Bewegung. Kinder verbringen zwangsweise sowieso schon zu viel Zeit im Sitzen, beispielsweise in der Schule oder am Schreibtisch. Die Freizeit sollte daher möglichst aktiv ausfallen. Sportarten wie Wasserski oder Schwimmen sind gut für die Rückenmuskulatur und machen Kindern Spaß. Super ist auch Kinderturnen, was an vielen Schulen angeboten wird. Daneben gibt es viele Übungen für Zuhause, beispielsweise den „Entenmarsch“, wobei das Kind mit durch ein Gummiband verbundene Fußgelenke durch den Raum laufen muss. Tolle Tipps hierzu vermittelt das Buch „Starker Rücken – starkes Kind. 32 spielerische Übungen auch für kleine Bewegungsmuffel“ aus dem Trias Verlag. Sofern das Kind jedoch bereits Rückenschmerzen hat, sollten Sportprogramme vorher mit dem Arzt abgesprochen werden um weitere Schädigungen zu vermeiden.
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