Keine Zeit, keine Lust, kein Geld – gefolgt von: „Aufwand“, „Kinder“ und „Rückenschmerzen“. Die Gründe, weshalb immer wieder der berühmte Schweinehund siegt und uns täglich von sportlicher Betätigung abhält, sind vielfältig. Die Folgen: Der Bierbauch wächst, Größe 38 ist längst passé, die Unzufriedenheit steigt und die Gesundheit steht auf dem Spiel. Solange es uns gutgeht, sehen wir oft keine Veranlassung zur Gesundheitsvorsorge und wenn nicht, ist es oft bereits zu spät.
Wir sind Bewegungsmuffel – so das Ergebnis einer Studie, die auf Grundlage einer aktuellen Umfrage am Dienstag von der Techniker Krankenkasse veröffentlicht wurde. Mehr als 50 Prozent aller Befragten gaben demnach an, in der Freizeit nicht oder nur selten Sport zu machen. Sportkiller Nummer 1: die Motivation. Innerbetrieblich angebotene Gesundheitskurse werden nur von wenigen Arbeitnehmern genutzt, die Wege zum Sportstudio sind nach einem langen Arbeitstag zu weit und auch sonst: Sport wird überbewertet. Das sehen mehr Männer so als Frauen, ist auf dem Land ausgeprägter als in der Stadt und im Osten offensichtlicher als im Westen.
Radfahren contra Erkältung, Burnout und Co
Kaum zu glauben, denn wenn ich morgens mit dem Rad auf dem Weg zur Arbeit um die Alster fahre, bin ich durch Fahrradfahrer mehr gefährdet als durch Autos auf den Hauptverkehrsstraßen. Die ganze Stadt fährt Fahrrad, habe ich das Gefühl – und das sogar mit Helm. Um meine Bequemlichkeit zu überwinden, mussten auch in Hamburg erst 30 Grad und der Schweißgeruch in der U-Bahn unerträglich werden. Mein Tipp daher für mehr Ausdauer, gesteigertes Wohlbefinden und ein längeres Leben: Wem es schwerfällt, sich nach der Arbeit noch einmal aufzuraffen, um ins Fitness-Studio zu gehen, sollte sich morgens aufs Rad schwingen und so den Arbeitsweg mit ein wenig Bewegung zur Gesundheitsvorsorge nutzen. Mit Bus und Bahn ist man schließlich auch oft nicht schneller.
Positiver Nebeneffekt: Wer sich regelmäßig bewegt und den Körper fordert, passt nicht nur länger in seine Lieblingsklamotten, sondern baut gleichzeitig Stress ab und ist zufriedener – mit sich, seinem Leben und der Umgebung. Schließlich ist Muskelkater nicht nur schmerzhaft, sondern auch befriedigend. Burnout, Depressionen und Erkältungen haben es dann mindestens doppelt so schwer. Mit nur einer Stunde Bewegung am Tag lassen sich nicht nur Rückenprobleme vorbeugen, Übergewicht verhindern und Diäten vermeiden, sondern auch Spätfolgen minimieren.
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