Obwohl mit dem Tod der Französin Isabelle Caro ein Mahnmal gesetzt werden könnte, wird die an Anorexie Erkrankte unter den jungen Mädchen verehrt wie eine Göttin. Stationäre Therapien bei Magersüchtigen haben bisher oft wenig ausrichten können. Von einer ambulanten Behandlung versprechen sich nicht nur Ärzte sondern auch Eltern einen langfristigen Erfolg.
Die Essstörung Anorexia nervosa betrifft hauptsächlich junge Mädchen und Frauen im Alter von 13 bis 25 Jahren. Es beginnt meist mit einer harmlosen Diät, doch sind die ersten Kilos geschafft, dann will man mehr. Der Ehrgeiz, den eigenen Körper zu kontrollieren, ist stärker als jede Vernunft. Die meisten dieser Mädchen haben neben der Pubertät auch mit sozialen Ängsten zu kämpfen. Viele ziehen sich deshalb zum Hungern zurück.
Das familiäre Umfeld muss am Behandlungsprozess teilhaben
Die Rückfallquote bei stationären Behandlungen liegt bei alarmierenden 50 Prozent. Die Rückkehr nach Hause bedeutet für viele der Mädchen auch eine Rückkehr in alte Gewohnheiten. Aus diesem Grund haben sich gleich mehrere Kliniken in Berlin dafür entschieden, das familiäre Umfeld in die Therapie miteinzubeziehen. Die Patientinnen werden dabei an den Nachmittagen und am Wochenende nach Hause geschickt, wo sie das „Gelernte“ in ihrem Umfeld praktisch umsetzen soll. So erhalten auch Eltern die Möglichkeit, ihrem Kind in dieser schweren Zeit beistehen zu können.
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