Schlechtes Sehen im Alter muss nicht zwangsläufig auf einen alterstypischen Abbauprozess zurückgehen. Oftmals verbirgt sich dahinter eine ernsthafte Erkrankung der Netzhaut. Rund 30 Prozent der Neuerblindungen gehen auf die sogenannte Makuladegeneration zurück. Betroffen ist dabei der Bereich des schärfsten Sehens, die Makula, auch gelber Fleck genannt.
Die Ursache sind meist Ablagerungen, die sich unter der Netzhaut ansammeln und als gelbliche Punkte am Augenhintergrund auffallen. Dadurch kann die darunterliegende Pigmentschicht geschädigt werden, sodass diese ausdünnt und eine Degeneration der Sehzellen nach sich zieht. In der Membran unter der Netzhaut können sich zudem krankhafte Blutgefäße und Narben bilden.
Die Wiederherstellung des Sehens scheint bisher unmöglich
Je nach Ausprägung kann die Erkrankung mithilfe verschiedener Therapieverfahren behandelt werden. Eine Methode stellt die sogenannte Membranextraktion dar. Dabei werden die neuen Gefäße, die sich unter der Netzhaut gebildet haben, operativ entfernt. Obwohl mit diesem Verfahren mögliche Blutungen im Auge verhindert werden können, kommt es zu einer unwillkürlichen Schädigung der Pigmentzellen. Dies hat die Rückbildung der Aderhaut und folglich ein verschlechtertes zentrales Sehen zur Folge. In seltenen Fällen setzen Ärzte auf die sogenannte Argonlaserkoagulation. Dabei wird die krankhafte Membran mittels eines Hitzelasers von den Ablagerungen und Blutgefäßen befreit. Leider hinterlässt das Verfahren eine Narbe im Auge, die als schwarzer Fleck wahrgenommen wird.
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