Die meisten Menschen der westlichen Gesellschaft essen gerne süß. Doch Zucker ist gerade wegen seinen Kalorien und seiner kariogenen (= kariesfördernden) Eigenschaft immer weiter in die Negativschlagzeilen gelangt. Seit kurzem ist nun auch in Deutschland Stevia als neues Ersatzmittel für Zucker erlaubt, doch ist die süße Pflanze aus Südamerika tatsächlich die gesunde Alternative zum herkömmlichen Zucker?
Was ist Stevia?
Stevia – oder genauer Stevia rebaudiana – ist auch unter dem passenden Namen Süßkraut bekannt. In ihrem Ursprungsland Paraguay wird sie bereits seit hunderten von Jahren von den Einwohnern zum Süßen von Speisen und Getränken benutzt. In Deutschland wurde sie allerdings erst im Dezember 2011 als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen, dagegen wird Stevia in Japan bereits seit über 30 Jahren von der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Stevia zum Süßen gibt es im Stevia Shop inzwischen in verschiedenen Formen; angefangen bei den Blättern, welche einen leicht lakritzähnlichen Geschmack mit sich bringen, über einen konzentrierten Sirup bis hin zu Stevia Pulver und Stevia Tabs (welche der Verwendung her den üblichen Süßstofftabletten entsprechen).
Stevia versus Zucker
Zum Einen ist die unglaubliche Süßkraft der Steviapflanze zu nennen – je nach Herstellungsverfahren ist Stevia bis zu 300mal süßer als der gewöhnliche Haushaltszucker. Daher braucht man nur eine deutlich geringere Menge für den gleichen Süßgeschmack. Doch das ist fast schon unwichtig, denn Stevia hat im Gegensatz zum Zucker keine Kalorien und wirkt sich damit nicht auf das Körpergewicht aus, was gerade für übergewichtige Menschen enorm vorteilhaft ist. Ebenso gibt es bei Stevia laut verlässlicher Studien keine kariogene Wirkung, was einen Schutz für die Zähne bedeutet.
Auch beim Diabetes mellitus (= der Zuckerkrankheit) kann Stevia problemlos als Zuckerersatz dienen, denn der Genuss der Pflanze wirkt sich nicht auf den Blutzucker aus. Auf diese Weise lassen sich die geforderten Blutzuckerwerte leichter einhalten. Der Geschmack von Stevia wird allerdings kontrovers beschrieben – einige mögen ihn, andere sind dagegen nicht besonders begeistert. Natürlich kann Stevia nicht den vollwertigen Geschmacksersatz für Zucker liefern, doch die Ähnlichkeit zu diesem ist deutlich größer als es bei vielen herkömmlichen Süßstoffen (wie zum Beispiel Aspartam) der Fall ist.
Pflanzliche Süße ohne Reue
Stevia hat gegenüber dem herkömmlichen Zucker eine Menge Vorteile und bietet sich daher als Ersatz für diesen an. Im Gegensatz zu den anderen Süßstoffen ist Stevia ein pflanzlich und nicht chemisch hergestellt und birgt laut diverser Studien keine Gefahr für die Gesundheit. Einen Versuch ist der Einsatz von Stevia daher auf jeden Fall wert.
Ein Foto von PhotoSG – Fotolia