Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Kampf gegen Hepatitis die Staaten dazu aufgefordert, konkrete Programme zu entwickeln. Wie sich nun gezeigt hat, sind viele Länder diesem Aufruf nicht gefolgt. "Mit der WHO-Strategie gegen Virushepatitis wurde das Jahr 2016 zu einem Wendepunkt im Kampf gegen diese schwere Infektionskrankheit", sagt Jeffrey V. Lazarus vom Barcelona Institute of Global Health. Die lückenhafte Umsetzung der Bekämpfungs-Programme, die jetzt durch die "Hep-CORE Studie" der European Liver Patients Association (ELPA) bekannt wurden, ist für die Experten besorgniserregend.
Ein Punkt, der laut der Studie besonders vernachlässigt wird, ist ein offener Zugang zu Tests und Screening-Einrichtungen – vor allem für Personen aus Hochrisikogruppen. Dazu zählen unter anderem Menschen, die Drogen injizieren, oder Gefängnis-Insassen. In 12 der 25 untersuchten Ländern werden aber außerhalb von Krankenhäusern keine Tests oder Screenings angeboten. Die WHO hat nicht umsonst zur Umsetzung der Strategien aufgerufen, denn jährlich sterben 171.000 Menschen an den Folgen von Virushepatitis.
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(dpa)