Frauen hören deutlich besser als Männer. Und: Schlecht funktionierende Ohren sind nicht nur ein Problem bei Senioren. Auch junge Menschen leiden bereits unter Hörproblemen. Das sind zwei der Ergebnisse der großen Hörtour 2016 der Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH). Für diese Studie ließen sich 23.264 Passanten in 293 Städten im "Hörmobil" von einem der FGH-Experten untersuchen. Die Auswertung der gesammelten Daten ergab, dass bei den Jugendlichen bis 20 Jahren bereits zwölf Prozent der Testteilnehmer leichte bis erhebliche Hörminderungen aufweisen, bei den 21- bis 40-Jährigen sind es schon 26 Prozent.
In der Altersgruppe der 41- bis 60-Jährigen haben mit 58 Prozent mehr als die Hälfte der Teilnehmer eine Hörschwäche. Und in der Altersgruppe über 60 Jahre hören nur noch 15 Prozent gut. Hier macht sich der Geschlechter-Unterschied besonders deutlich bemerkbar: Bei den über 60-jährigen Frauen liegt der Anteil der unauffälligen Testergebnisse bei 17 Prozent, bei den Männern sind nur noch elf Prozent gut hörend.
Laut FGH ist angesichts der demografischen Entwicklung – immer mehr Menschen werden immer älter – der Handlungsbedarf groß. So seien Aufklärung über Vorsorgemaßnahmen und Möglichkeiten einer professionellen Hörgeräteversorgung notwendig, um Hörvermögen, Kommunikationsfähigkeit und die Lebensqualität auch bis ins hohe Alter zu erhalten.
Fotocredits: FGH
(dpa)