Die repräsentative Studie „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), die auf Interviews mit 4955 Personen basiert und 2020 publiziert wurde, offenbart, dass sich der Gesundheitszustand eines Menschen in einem hohen Maße auf das Sexualleben auswirkt. Dies bestätigt die althergebrachte Ansicht von Psychologen und Sexualwissenschaftlern, dass Potenzprobleme beim Mann als verschlüsselte Botschaften des Körpers und der Seele zu werten sind. Wenn der Penis bereits nach kurzer Zeit wieder erschlafft oder erst gar nicht steif wird, wird von Erektionsproblemen gesprochen, die auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden können. Einer Studie aus den USA zufolge sollen rund die Hälfte aller Männer zwischen 40 und 70 Jahren zumindest zeitweise von Funktionsbeeinträchtigungen betroffen sein.
Die häufigste Ursache: Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Zahlreiche Krankheiten können mit Erektionsproblemen in Verbindung gebracht werden. Allen voran sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu nennen, die für eine Beeinträchtigung verantwortlich sein können. Hierzu zählt neben der Gefäßverkalkung auch die Koronare Herzkrankheit (KHK), die regelmäßig als ischämische Herzkrankheit bezeichnet wird. Gleichermaßen wirkt sich der weit verbreitete Bluthochdruck, der in Deutschland rund 20 bis 30 Millionen Menschen betrifft, auf die Erektionsfähigkeit aus. Zu den häufigen Symptomen von Bluthochdruck zählen Kopfschmerzen, leichte Ermüdbarkeit und Sehstörungen. Um das Problem Impotenz schlaffer Penis gezielt zu behandeln, sollte angesichts der weiten Verbreitung der Krankheit der Blutdruck näher überprüft werden. Es ist zu berücksichtigen, dass die Blutdruckwerte gewissen Schwankungen unterliegen. Dies ist auf die dynamische Anpassung auf die jeweilige Situation zurückzuführen. Während körperliche Anstrengung und Aufregung den Wert erhöhen, ist der Blutdruck im Schlaf deutlich niedriger. Die Mediziner sprechen von einem optimalen Blutdruck, wenn der systolische Wert unter 120 mmHg und der diastolische Wert unter 80 mmHg liegt. Sobald der obere Wert über mehrere Messungen hinweg über 140 liegt, könnte ein sogenannter systolischer Bluthochdruck bestehen, der ärztlich behandelt werden sollte.
Änderung der Lebensweise zur Steigerung der Potenz
Verschiedene Faktoren können die Entstehung von Bluthochdruck, und damit von Erektionsproblemen, begünstigen. Übergewicht, Bewegungsmangel, hoher Alkoholkonsum, Rauchen, niedrige Kaliumzufuhr und hoher Salzkonsum können zu einem hohen Blutdruck führen. Demzufolge kann mit einer Änderung der Lebensweise eine deutliche Verbesserung der Werte bewirkt werden. Mitunter regelmäßige sportliche Aktivitäten sind in der Lage, die Potenzfähigkeit zu steigern und damit erektile Funktionsstörungen zu mildern. Darüber hinaus hilft Sport das Herz-Kreislauf-System zu stärken, die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen zu erhöhen, das Körpergewicht zu reduzieren und mehr Knochensubstanz zu bilden. Allerdings sollte ein moderates Training gewählt und eine exzessive Verausgabung vermieden werden, da eine zu starke Intensität zu einer Reduzierung von Sexualhormonen führen kann. Auch ein Rauchstopp verbessert die Durchblutung und kann in der Folge die Erektionsfähigkeit steigern. Zudem kann die Bestimmung des Cholesterinwertes ratsam sein, da ein dauerhaft erhöhter Wert eine Verengung der Blutgefäße bedingen kann.
Psychologische Faktoren bei Erektionsproblemen
Neben den körperlichen Ursachen können auch psychologische Gründe für eine Beeinträchtigung der Potenz verantwortlich sein. Depression, Leistungsdruck, Stress, Hemmungen und Ängste können sich negativ auswirken. Gleichermaßen können fehlende Selbstsicherheit, Partnerschaftskonflikte und Persönlichkeitskonflikte eine Beeinträchtigung zur Folge haben. Depressive Störungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen, die hinsichtlich ihrer Schwere oftmals unterschätzt werden. Die wichtigsten Säulen der Behandlung von Depressionen sind die Medikamentenbehandlung mit Antidepressiva und die Psychotherapie. Allerdings gibt es bei Depressionen auch natürliche Behandlungsmöglichkeiten. Mitunter Homöopathie, Schüssler Salze und Bachblüten sollen teilweise erstaunliche Ergebnisse hervorgebracht haben. Stress kann sich psychosomatisch äußern und nicht nur durch Erektionsprobleme bemerkbar machen. Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden, Verspannungen und Konzentrationsstörungen können durch intensiven Stress entstehen. Mit einem besseren Zeitmanagement in Verbindung mit Entspannungstechniken kann der Stresslevel deutlich reduziert werden. Die geringere Anspannung erleichtert den Aufbau einer Erektion. Der Einsatz von erektionsfördernden Medikamenten, wie zum Beispiel Viagra und Cialis, kann bei der Überwindung von Versagensängsten durch Erfolgserlebnisse helfen.
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