Angst hat wohl jeder schon erlebt. Angst ist ein Gefühl in Situationen der empfundenen Bedrohung. Entwicklungsgeschichtlich soll das Gefühl von Angst das Überleben durch Flucht oder durch Kampf sichern.
Doch während die Angst an sich uns allen vertraut ist, leiden einige Menschen mehr als üblich unter diesem unangenehmen Gefühl. Wenn das Leiden zu große Überhand nimmt, spricht man von einer Angststörung.
Was ist eine Angststörung?
Die Angst wird begrifflich von der Furcht unterschieden. Furcht ist gerichtet, man weiß, wovor man Furcht hat. Angst ist ein unbestimmtes diffuses Gefühl der Besorgnis und Erregung vor einer erwarteten Bedrohung. Dieses Gefühl kann bewusst und auch unbewusst den Menschen beeinflussen.
Von einer Angststörung wird gesprochen, wenn die betroffene Person wie gelähmt ist, nicht mehr handeln kann, Panikattacken hat und Kontrollverluste vorliegen. Menschen mit Angststörungen haben häufig vor Dingen oder Situationen heftige Angst, die bei anderen Menschen keine oder sehr viel weniger Probleme machen.
Die Angstreaktion ist gegenüber dem Auslöser völlig unangemessen. Oft weiß der Betroffene das auch, kann aber seine Angst trotzdem nicht kontrollieren. Angststörungen werden den psychischen Störungen zugeordnet.
Wann ist Angst behandlungsbedürftig?
Behandlungsbedürftig sind auf jeden Fall plötzlich auftretende Angstattacken, die nicht durch eine bestimmte Situation, eine Person oder ein bedrohliches Objekt begründet sind. Auch ein ständiges angespanntes und besorgtes Gefühl, das zu einer starken Beeinträchtigung der normalen Lebensführung des Betroffenen führt, muss als seelische Störung diagnostiziert und mit einer Verhaltenstherapie behandelt werden.
Körperliche Symptome der Angstattacken wie Herzrasen, Atemnot, Schweißausbrüche und Kreislaufprobleme müssen unbedingt abgeklärt und von einer organischen Erkrankung abgegrenzt werden.
Die gute Nachricht ist, dass Angststörungen zu den sehr gut heilbaren Krankheiten zählen. In einer Verhaltenstherapie wird dem Betroffenen dabei geholfen, seine Angst Schritt für Schritt zu überwinden. Dabei kann die Therapie in einer hohen Anzahl der Fälle bereits nach weniger als einem Jahr erfolgreich abgeschlossen werden.