Antidepressiva im Kampf gegen Leukämie erprobt

Bisher führte der Einsatz von Chemotherapeutika bei der Krebsbehandlung nicht immer zum gewünschten Erfolg, denn Krebszellen sind erfinderisch und bauen schnell Resistenzen auf. Ein neuer Durchbruch in der Krebsforschung gibt Patienten mit Blutkrebs wieder Grund zur Hoffnung.

Bei der Behandlung der akuten myeloischen Leukämie konnte bisher die All-Trans-Retinsäure (Vitamin-A-Säure) erfolgreich eingesetzt werden. Das Retinoid bewirkt einen Wachstumsschub der Krebszellen, so dass diese ihre Überlebensfähigkeit verlieren und sich selbst zerstören.

Weniger erfolgsversprechend bei anderen Formen der Leukämie

Im Einsatz gegen andere Formen der Leukämie haben die Krebszellen Resistenzen gegen das Retinoid aufgebaut, indem sie bestimmte Gene deaktivieren. In Tierstudien erwies sich nun das Antidepressivum Tranylcypromin als potientieller Überwinder der Resistenz und Aktivierer der Gene. Normalerweise findet der Arzneistoff Anwendung bei der Behandlung von Depressionen, wobei er die Monoaminkonzentration im Blut erhöht. Daneben zeigt er sich jedoch auch als potentieller Hemmer des Enzyms LSD1 und ist dadurch in der Lage, die Resistenzen aufzuheben. Mit der Verbindung von Tranylcypromin und All-Trans-Retinsäure konnte so vor Allem bei Nagetieren Blutkrebs erfolgreich behandelt werden. Die Versuche sollen nun in klinischen Studien weiter analysiert werden. Die derzeitigen Ergebnisse geben jedoch Anlass zur Hoffnung, dass die Therapie auch bald auf den Menschen übertragen werden kann und Leukämie-Patienten ein neues Leben schenkt.


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