Behandlungsmöglichkeiten bei Arthritis

Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die Millionen von Menschen weltweit betrifft. Sie kann erhebliche Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen, was die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigt. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, die darauf abzielen, die Symptome zu lindern, die Gelenkfunktion zu erhalten und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Therapieansätze bei Arthritis.

Medikamentöse Therapie

Medikamente spielen eine zentrale Rolle in der Behandlung von Arthritis. Die Auswahl der richtigen Medikation hängt von der Art der Arthritis, dem Schweregrad der Symptome und individuellen Patientenfaktoren ab.

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Diese Medikamente, wie Ibuprofen und Naproxen, helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Sie sind oft die erste Wahl bei der Behandlung von milden bis moderaten Symptomen.

Kortikosteroide: Diese starken entzündungshemmenden Medikamente, wie Prednison, werden bei schweren Entzündungen eingesetzt. Sie können oral eingenommen oder direkt in das betroffene Gelenk injiziert werden. Aufgrund ihrer Nebenwirkungen werden sie meist nur kurzfristig verwendet.

Disease-Modifying Antirheumatic Drugs (DMARDs): Diese Medikamente, wie Methotrexat und Sulfasalazin, zielen darauf ab, das Fortschreiten der rheumatoiden Arthritis zu verlangsamen und Gelenkschäden zu verhindern. Sie wirken, indem sie das Immunsystem modulieren.

Biologika: Diese neueren Medikamente, wie Infliximab und Etanercept, richten sich spezifisch gegen Teile des Immunsystems, die bei der Entzündung eine Rolle spielen. Sie werden oft eingesetzt, wenn andere DMARDs nicht ausreichend wirksam sind.

Analgetika: Schmerzmittel wie Paracetamol werden verwendet, um Schmerzen zu lindern, haben jedoch keine entzündungshemmende Wirkung.

Physiotherapie und Bewegung

Regelmäßige Bewegung und Physiotherapie sind entscheidend, um die Gelenkfunktion zu erhalten und die Muskeln zu stärken, die die Gelenke unterstützen.

Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann individuelle Übungsprogramme entwickeln, die helfen, die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern und die Muskulatur zu stärken.

Bewegung: Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren und sanftes Yoga können die Gelenke entlasten und gleichzeitig die Muskeln stärken. Es ist wichtig, Aktivitäten zu wählen, die den Körper schonen und keine zusätzlichen Belastungen verursachen.

Ergotherapie

Ergotherapeuten helfen Patienten, ihre alltäglichen Aktivitäten trotz Einschränkungen durch Arthritis besser zu bewältigen. Sie können Hilfsmittel und Techniken empfehlen, die den Alltag erleichtern, wie z.B. spezielle Griffhilfen oder ergonomische Werkzeuge.

Chirurgische Eingriffe

In schweren Fällen, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, können chirurgische Eingriffe notwendig sein.

Gelenkersatz: Der Ersatz stark geschädigter Gelenke, insbesondere Hüfte und Knie, kann erhebliche Schmerzlinderung und Verbesserung der Lebensqualität bieten.

Synovektomie: Die Entfernung der entzündeten Gelenkinnenhaut kann Schmerzen und Entzündungen reduzieren.

Gelenkversteifung (Arthrodese): In Fällen, in denen ein Gelenk stark beschädigt ist, kann eine Versteifung des Gelenks Schmerzen lindern und Stabilität bieten.

Lebensstil und ergänzende Maßnahmen

Neben den traditionellen Behandlungsmethoden können Änderungen des Lebensstils und ergänzende Therapien zur Linderung der Symptome beitragen.

Gewichtsmanagement: Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich, insbesondere Knie und Hüfte. Eine Gewichtsreduktion kann die Symptome deutlich verbessern.

Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und entzündungshemmenden Lebensmitteln, kann helfen, Entzündungen zu reduzieren.

Komplementäre Therapien: Akupunktur, Massagen und Wärmetherapie können ergänzend zur Linderung von Schmerzen und Steifheit beitragen.

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