Jedes Jahr dasselbe: angeschwollene Nase, Husten und Fieber. Die Winterzeit ist Grippezeit. Zuvörderst ist die echte Grippe, ausgelöst durch bestimmte Influenzaviren A, B und C, von der umgangssprachlichen Grippe, auch Erkältung genannt, zu unterscheiden. Letztere wird durch andere Viren ausgelöst und ist wesentlich ungefährlicher als die echte Grippe.
Hohe Dunkelziffer
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind jährlich 10 bis 20% der Weltbevölkerung betroffen, wobei die Dunkelziffer wesentlich höher anzusetzen ist. Denn in den allermeisten Fällen verläuft eine Influenzainfektion völlig harmlos; viele der Betroffenen merken sie nicht einmal. Anders sieht es allerdings für Personen mit Immunschwäche aus, wie beispielsweise HIV-Positive, Diabeteserkrankte, Kleinkinder mit noch nicht voll entwickeltem Immunsystem oder alten Menschen. Wird bei diesen Risikopatienten das ohnehin schwache Immunsystem durch eine belastende Infektion mit Influenzaviren weiter strapaziert, sind sie Superinfektionen ausgesetzt. Als Superinfektion bezeichnen Mediziner Fälle, wenn zusätzlich zu der Influenzainfektion weitere Infektionen mit anderen Erregern hinzukommen, deren Verläufe aufgrund der fehlenden Immunabwehr des Risikopatienten wesentlich schwerwiegender sind, als bei normalen Menschen und sogar tödlich enden können.
Maßnahmen zur Vorbeugung
Daher ist es insbesondere für immunschwache Personen wichtig, Maßnahmen zur Vorbeugung einer Infektion zu treffen. Nicht jede Infektion führt zwingend zum Ausbruch von Symptomen. Erst wenn das Immunsystem nicht effektiv reagiert, kommt es zur Erkrankung. Daher ist in erster Linie wichtig, sein Immunsystem fit zu halten. Es sind die allgemein bekannten Regeln einer ausgewogenen Ernährung mit ausreichend Bewegung zu beachten. Wer aus zeitlichen Gründen es schlicht nicht schafft, sich täglich ausgewogen zu ernähren, kann hilfsweise auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, um Versorgungslücken zu schließen. Allerdings kann dies eine einigermaßen ausgewogene Ernährung nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen. Viele weitere Tipps finden sich auch auf www.gesundundsportlich.de/. Um einer Infektion an sich vorzubeugen, empfiehlt sich, Distanz zu bereits Erkrankten zu halten. Bereits Infizierte können die Ausbreitung auf andere Menschen vorbeugen, indem sie ihrerseits ebenfalls auf mehr Distanz achten oder wenn sie im nähren Umfeld zu Gesunden steht, getrennte Sachen wie beispielsweise eigene Handtücher benutzen.
Impfung auffrischen
Der Goldstandard ist aber immer noch die Impfung. Wie jede Impfung verhindert sie, dass in den Körper gelangte Erreger Erkrankung auslösen können, weil das Immunsystem auf sie bereits „vorbereitet“ wurde. Zu beachten ist aber, dass Influenzaviren rasant mutieren, das heißt, ihr Aussehen verändern. Aus diesem Grund bedarf die Grippeimpfung einer jährlichen Auffrischung, deren Kosten die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen. Da der Impfstoff in Hühnereiern gezüchtet wird, dürfen sich Allergiker nicht impfen. Sie müssen auf Neuraminidase-Hemmer ausweichen, einem Wirkstoff, der die Vermehrung von Viren im Körper verhindert. So können in den Körper gelangte Viren sich nicht verbreiten um eine für die Erkrankung ausreichende Population erreichen.
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