Wer als Selbständiger im Alter finanziell gut versorgt sein möchte, muss rechtzeitig anfangen, systematisch zu sparen. Dabei stehen verschiedene Rentenmodelle zur Auswahl, die spezifische Vor- und Nachteile besitzen. Welche finanzielle Vorsorge empfehlenswert ist, kann nicht pauschal entschieden werden, weil die Vorteilhaftigkeit der einzelnen Alternativen immer auch von den individuellen Rahmenbedingungen des Selbstständigen abhängt. In jedem Fall ist jedoch ein Sparbeitrag von mehreren hundert Euro pro Monat erforderlich, um Altersvorsorge in ausreichendem Umfang zu betreiben.
Rürup-Rente und gesetzliche Rente
Die Rürup-Rente wurde geschaffen, um Selbstständigen die Möglichkeit zu geben, mit staatlicher Förderung für ihr Alter vorzusorgen. Die Beiträge zur Rürup-Rente sind von der Einkommensteuer absetzbar, so dass zumindest bei einem hohen persönlichen Steuersatz beachtliche Spareffekte in der Ansparphase erzielt werden können. Dasselbe gilt von freiwilligen Zahlungen, die in die gesetzliche Rentenkasse von Selbstständigen geleistet werden. Dabei erwirbt man in der gesetzlichen Rente auch Ansprüche auf Hinterbliebenenversorgung, so dass diese Form der Altersvorsorge insbesondere für Alleinverdiener mit Familie empfehlenswert sein kann. Sowohl die Rürup Rente als auch die gesetzliche Rente erzielen akzeptable Renditen. Diese finanzielle Vorsorge schließt allerdings aus, dass vor Erreichen des Renteneintrittsalters über das angesparte Kapital verfügt werden kann. Doch dafür sind die Leistungen staatlich garantiert, auch wenn die Träger in ernste finanzielle Schwierigkeiten geraten sollten. Die Finanzkrise hat vor Augen geführt, wie wichtig dieses Aspekt werden kann.
Die Privatrente als Alternative
Selbstständigen stehen verschiedene Rentenmodelle zur Auswahl, viele entscheiden sich für die private Rentenversicherung. Doch diese Form der Altersvorsorge ergibt nach einer Untersuchung der Stiftung der Warentest nur eine relativ magere Rendite und damit Auszahlungen als monatliche Renten, deren Höhe deutlich unter der gesetzlichen Rente liegt. Dieser Sachverhalt kann sich jedoch ändern, wenn die gegenwärtige Niedrigzinsphase an den Kapitalmärkten überwunden wird. Die steuerliche Behandlung der Privatrente unterscheidet sich grundlegend von der Rürup Rente und der gesetzlichen Rente. Sie bietet keine Steuervorteile in der Ansparphase, wird dafür aber in der Auszahlungsphase weniger stark mit Steuern belastet als die beiden anderen Rentenformen. Genauso muss bei der Entscheidung für verschiedene Rentenmodelle unbedingt die Belastung mit Sozialversicherungsbeiträgen geachtet werden. Dabei ist die Erhebung von Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung unter anderem auch davon abhängig, ob der ehemals Selbständige freiwilliges Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse oder privat versichert ist.
Komplexe Entscheidung
Die Auswahl einer Sparform für die finanzielle Vorsorge fällt vielen Selbstständigen schwer. Neben der zu erwartenden Rendite, die zumindest in der gesetzlichen Rentenversicherung auch mit vielen Unwägbarkeiten verbunden ist, müssen viele andere Aspekte berücksichtigt werden. Dies sind unter anderem die Sicherheit der Auszahlungen, die Hinterbliebenenversorgung sowie die Belastung mit Steuern und Sozialversicherung. Da der Wohlstand im Alter von dieser Entscheidung abhängt, sollten sich Selbständige gegebenenfalls von Experten unterstützen lassen. Weitere Informationen entnehmen Sie dieser Quelle.
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