Binaurale Beats sind Töne, die erzeugt werden, wenn man auf verschiedenen Ohren verschiedene Frequenzen hört. So lassen sich die Gehirnströme heutzutage geschickt manipulieren und man kann sich durch diese Beats in verschiedene Zustände versetzen lassen.
Das Phänomen sorgt heute für Diskussionen, weil es vielleicht eine revolutionäre Art ist, sich zu entspannen. So können bestimmte Zustände im Gehirn erzeugt werden, die in uns Entspannung, Freude oder Konzentration hervorrufen. Besonders Menschen, die sich sonst sehr schlecht entspannen können, ist mit dieser Art der Beruhigung zu helfen.
Die Geschichte und Wirkungsweise der Binauralen Beats
Dem deutschen Physiker und Meteorologen Heinrich Wilhelm Dove verdanken wir die Entdeckung der Binauralen Beats. Bereits 1839 fiel ihm ein Phänomen auf, dem er den Namen „Binaurale Beats“ gab. Es vergingen mehr als 100 Jahre, bis sich ein amerikanischer Geschäftsmann, Robert A. Monroe, an die Erforschung dieser nicht hörbaren Töne machte und das Monroe Institute (TMI) gründete. In diesem Institut wurde sein System HemiSync® entwickelt und 1975 patentiert. Dieses arbeitet mit demselben Effekt wie die heutigen, weiterentwickelten Binauralen Beats.
Binaurale Beats entstehen, wenn von beiden Ohren gleichzeitig zwei unterschiedliche Töne wahrgenommen werden und diese nicht mehr als 30Hz auseinanderliegen. Dadurch wird im Gehirn ein dritter Ton erzeugt. Dieser ist nicht hörbar, kann aber trotzdem wahrgenommen werden. Angenommen, ein Ton von 380 Hz trifft auf das eine Ohr und das andere Ohr hört einen Ton von 390 Hz, dann entsteht im Gehirn dieser dritte Ton mit der Frequenz von 10 Hz.
Obwohl der 10-Hz-Ton nicht hörbar ist, beginnt das Gehirn unverzüglich, genau diese erzeugte Schwingung zu übernehmen. Das Gehirn wechselt so vom Tagesbewusstsein in eine Entspannungsphase. Dabei produziert es Alpha-Wellen, was es auch während des Einschlafens und beim Autogenen Training tut.
Mit Alpha-Wellen in den Entspannungszustand
Über die Alpha-Wellen (8 – 13,9 Hz) gelangen wir in einen anderen Bewusstseinszustand, der durch die Theta-Wellen (4,1 – 7 Hz) gekennzeichnet ist. Das Gehirn schwingt dann in einem Frequenzbereich, in dem wir ganz tief entspannt sind und unser Unterbewusstsein die Führung übernimmt. Das Tagesbewusstsein wird „heruntergefahren“. Dadurch ist es möglich, unter Umgehung des rationalen Verstandes, leichter zu lernen. Die Fähigkeit, sich bewusst zu konzentrieren, nimmt zu. In dieser tiefen Entspannungsphase werden auch die Selbstheilungskräfte angeregt und die Kreativität gesteigert.
Das sind alles sehr gute Gründe, die entsprechenden CDs oder MP3s mal auszuprobieren und die ersten positiven Erfahrungen zu sammeln. Wer es ausprobieren möchte, ohne gleich Geld zu investieren, findet im Internet auch kostenlose Hörproben. Binaurale Beats erzeugen bei einem gesunden Menschen normalerweise keine negativen Nebenwirkungen. Aber Achtung: Sie sind besser nicht anzuwenden, wenn man unter körperlichen Beeinträchtigungen wie epileptischen Anfällen, Herzfehlern oder Geisteskrankheiten leidet. Denn die Beats sind sehr kraftvoll und nicht zu verwechseln mit simpler Entspannungsmusik.