Heilstollen – Die Gesundheit unter Tage fördern

Für viele Menschen, die unter Erkrankungen der Atemwege leiden, stellt der Aufenthalt in einem Heilstollen eine angenehme Alternative zur Einnahme von Medikamenten dar. Organe werden weniger belastet und die urige Atmosphäre steigert darüber hinaus das Wohlbefinden. Der Trend geht zunehmend zu einer natürlichen Behandlung durch die Kraft der Stollen über.

Heilstollen und ihre Wirkung

Deutschlandweit gibt es zahlreiche Heilstollen, denn die luftreinen Räume sollen antiallergisch, entzündungshemmend und krampflösend wirken. In den einzelnen Stollen befinden sich zusätzlich unterschiedliche Mineralien und Edelgase wie Radon oder Salz, die einen positiven Einfluss auf die Gesundheit nehmen können. Unter Umständen können die Kosten der Heilstollen-Therapie von der Krankenkasse übernommen werden. Vorab sollte das Therapievorhaben allerdings genau besprochen werden.

Nicht jede Grotte darf als Heilstollen ausgegeben werden

Seit 1990 setzt sich der Deutsche Heilstollenverband für die offizielle Anerkennung der Heilstollen-Therapie ein und verweist auf wissenschaftliche Untersuchungen der Universität Ulm. Hier konnte in einer Medizinstudie mit Kindern nachgewiesen werden, dass sich deren Lungenfunktion nach dem Stollenaufenthalt signifikant verbessert hat. Damit jedoch einem Stollen eine heilende Wirkung zugesprochen werden kann, müssen bestimmte Qualitätsstandards erfüllt sein. Diese wurden vom Deutschen Wetterdienst in einem Forschungsprojekt festgelegt und betreffen unter anderem lufthygienische Eigenschaften wie die Belastungen an Feinstaub, Temperatur und Luftfeuchte.

Verschiedene Beschwerden können gelindert werden

Die Stollen zeichnen sich in der Regel durch eine überdurchschnittlich hohe Luftfeuchtigkeit sowie Staubfreiheit aus. So werden Bronchien und Lunge zeitweilig von gesundheitsschädigenden Luftbelastungen befreit. Durch die meist hohen Temperaturen im Berginneren erwärmt sich der Körper, weshalb der Zellstoffwechsel und die Aufnahme der heilenden Mineralien gefördert werden. Auch psychosomatische Beschwerden sollen durch die Heilstollen-Therapie Linderung erfahren. Besonders empfehlenswert scheint die Heilstollen-Methode bei Reizhusten, Tinnitus, Schlafstörungen, Gliederschmerzen und Juckreiz. Damit sich die Atemwege langfristig regenerieren, sollten mehrere Behandlungseinheiten folgen. So wird in vielen Heilorten eine Kur von drei Wochen empfohlen.

Auch bei Krebserkrankungen helfen Heilstollen mitunter

Bei der Behandlung von Leukämie verspricht der Schieferstollen in Nordenau wahre Wunder. So verbesserten sich die Blutwerte der sogenannten Tschernobyl-Kinder, die bereits seit vielen Jahren nach Nordenau reisen, erheblich. Mediziner schreiben dabei den magnetischen Strahlen im Stolleninneren heilende Kräfte zu. Inwiefern naturwissenschaftliche Phänomene einen Einfluss auf den menschlichen Körper nehmen können, ist bisher jedoch weitestgehend unerforscht.


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