Hornhaut-Transplantation: Gespendetes Augenlicht

Die Hornhaut ist eine Art Windschutzscheibe des Auges. Menschen, bei denen sie trüb wird, erblinden mit der Zeit und sind auf eine Spenderhornhaut angewiesen. Obwohl es zahllose potenzielle Spender gibt, ist das Wissen darüber gering. Denn theoretisch fast jeder Verstorbene kommt als Spender in Frage.

Laut der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) fehlt aktuell bundesweit Spende-Hornhaut für rund 5.000 Patienten. "Die Hornhautübertragung ist ein risikoarmer Eingriff, von dem viele blinde und sehbehinderte Menschen profitieren können: Die Spender-Hornhaut ermöglicht es ihnen, wieder zu sehen", erklärt Claus Cursiefen von der Sektion Kornea der DOG. Abstoßungsreaktionen seien selten, da die Augenhornhaut keine Blutgefäße aufweist.

Auf der Spenderseite ist es egal, ob der Mensch Brillenträger war oder an einer Erkrankung litt. Ausnahmen sind Menschen mit einer Viruserkrankung wie AIDS oder Hepatitis. "Auch, wenn es bei der Hornhaut-Transplantation nicht um Leben oder Tod geht, wie bei Patienten, die auf eine Niere oder Leber warten, ermöglicht uns dieser Eingriff, Patienten ihr Augenlicht und damit ein erhebliches Stück Lebensqualität zurückzugeben", betont Berthold Seitz, Sprecher der Sektion Kornea der DOG.

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(dpa)