Die Anzahl der Patienten steigt rapide an, sodass es sowohl in regulären Arztpraxen als auch in Notfallpraxen immer häufiger zu Engpässen kommt. Auch Menschen mit Bagatellbeschwerden suchen die Ambulanzen auf – und zwar auf Kosten der echten Notfallpatienten.
Überlastete Ärzte, genervte Patienten
Ambulanzen registrieren bereits seit Jahren ein erhöhtes Aufkommen an Notfallpatienten. Das liegt unter anderem daran, dass zahlreiche Patienten die Notfallpraxis als Alternative zum Haus- oder Facharzt ansehen, obwohl mit nur wenig Aufwand auch der passende Facharzt im Internet schnell gefunden ist – wie auf http://www.arzt-auskunft.de. So erleben Mitarbeiter der Notfallambulanzen es immer wieder, dass Menschen mit Erkältungssymptomen ihre Praxis aufsuchen, obwohl der Arztbesuch durchaus bis zum nächsten Werktag Zeit gehabt hätte. Auch Fälle, in denen Menschen wochenlang unter Schmerzen im Knie oder Fuß leiden und schließlich beim Notarzt Rat suchen, statt den Facharzt zu konsultieren, sind nicht selten. Die Ambulanzen der Krankenhäuser werden zudem gehäuft von Menschen mit eingeschränkter Mobilität aufgesucht, da die nötige Barrierefreiheit in vielen Haus- und Facharztpraxen nicht gegeben ist. Wegschicken dürfen die Notfallpraxen niemanden, denn sie haben einen Sicherheitsauftrag und müssen jedem Patienten helfen.
Hilfreich: das Triage-System
Viele ambulante Notfallpraxen nutzen das sogenannte Triage-System. Dabei wird bereits bei der Anmeldung der Patienten entschieden, wie dringend eine Behandlung erforderlich ist. Dem Patienten wird dann eine von insgesamt vier Farben zugeteilt: Blau bedeutet weniger dringlich – der Patient muss mit einer längeren Wartezeit rechnen. Es folgen gelb, grün und schließlich rot. Patienten, die rot bekommen haben, werden in der Regel sehr zügig behandelt. Jemand, der mit Grippesymptomen in die Notfallpraxis kommt, muss also damit rechnen, dass der Patient, der unter akuten Magenkrämpfen leidet, zuerst behandelt wird – unabhängig davon, wer zuerst vor Ort war. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Behandlung von ernsthaften Verletzungen und Erkrankungen nicht zu lange aufgeschoben wird.
Echten Notfällen den Vorzug geben
Ambulante Notfallpraxen sind unerlässlich, um Patienten auch außerhalb der Sprechzeiten zu versorgen und die Ambulanzen der Krankenhäuser zu entlasten. Sie sollten jedoch nicht als Ersatz für Fach- oder Hausärzte missbraucht werden, damit ältere Menschen und Personen mit ernsthaften Beschwerden, die eine zügige Behandlung benötigen, nicht zu kurz kommen.
Fotoquelle: Thinkstock, 126515820, Zoonar, Zoonar RF
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