Künstliche Intelligenz lernt Schmerzen kennen

Maschinen fühlen keinen zwar Schmerz, aber Forscher arbeiten aktuell daran, künstliche Intelligenz (KI) auf die genauere Bewertung von Schmerzen vorzubereiten. Für Mediziner steht so eine objektive Bewertungsmethode in Aussicht, um mit Schmerz von Patienten umzugehen.

Bislang sind Ärzte bei der Bewertung von Schmerzempfinden stark auf die subjektiven Beschreibungen ihrer Patienten angewiesen. "Manchmal gibt es sprachliche Verständigungsprobleme. Kinder beispielsweise können Schmerz oft nicht genau beschreiben", erklärt Professor Harald Traue vom Universitätsklinikum Ulm. "Patienten mit Demenz oder anderen kognitiven Einschränkungen haben ebenfalls Probleme, Auskunft zu geben über die Intensität und Qualität von Schmerzen."

Das Forscherteam um Harald Traue nutzt jetzt Sensoren für die Messung von körperlichen Schmerzantworten mit dem Ziel, eine automatisierte Schmerzerkennung zu entwickeln. Gemessen werden unter anderem Reaktionen der Haut, der Muskulatur, der Atmung und des Kreislaufs, ebenso das schmerzreaktive mimische Verhalten des Patienten.

Bei einer ersten Studie konnten die Forscher bereits Erkenntnisse gewinnen, wie die Messungen künftig aussehen müssen, um genaue Ergebnisse zu liefern. "Am aufschlussreichsten im Hinblick auf die Schmerzintensität waren das Gesichts-EMG, der elektrische Hautwiderstand, der Abstand zwischen Augenbraue und Mundwinkel und die Faltenbildung an der Nasenwurzel", kommentieren die Schmerzforscher.

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(dpa)