Leben retten nach dem Schneeballprinzip

Ärzte schulen Lehrer in den Grundlagen der Wiederbelebung, damit diese dann wiederum ihre Schüler lehren können. Nach dem Schneeballprinzip soll jetzt in Sachsen die lebensrettende Maßnahme verbreitet werden. Anästhesisten vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus haben hierzu 25 Lehrer in Dresden unterrichtet, um den Schneeball ins Rollen zu bringen. Sie sollen dann Schülern ab der siebten Klasse die Grundprinzipien der Wiederbelebung nach Herzstillstand nahebringen. Die nächste Lehrergruppe wird dann in Leipzig gebrieft, um die Initiative "Schüler retten Leben" weiter anwachsen zu lassen.

"Wenn in den weiterführenden Schulen Sachsens künftig die Reanimation in zweistündigen Unterrichtseinheiten vermittelt wird, ist das ein kleines, aber wichtiges Mosaiksteinchen, um künftig mehr Leben zu retten", kommentiert Jürgen Hegewald, Referent im Sächsischen Staatsministerium für Kultus. "Neben dem Üben der Herzdruckmassage und dem Vermitteln medizinischen Wissens geht es vor allem darum, dass die Kinder und Jugendlichen Lebenskompetenz erwerben. Konkret heißt das, Hilfsbereitschaft auch in schwierigen Situationen zu fördern und Verantwortung für andere zu übernehmen."

Die vermittelten Grundsätze der Reanimation lauten: "Prüfen. Rufen. Drücken!"

Prüfen, ob die bewusstlose Person noch atmet. Dann unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Und schließlich fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. "Mit der Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer könnten in Deutschland jährlich rund 5.000 Menschenleben gerettet werden", verdeutlicht Prof. Heller vom Dresdner Uniklinikum.

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(dpa)