Es wollen viel mehr Abiturienten Medizin studieren, als es Plätze an Hochschulen gibt. Deswegen gestaltet sich die Suche nach einem Studienplatz häufig schwierig. Setzen Sie sich so früh wie möglich mit Tipps auseinander, mit denen Sie Ihre Chancen erhöhen.
Über die zentrale Studienvergabe bewerben
Vierzig Prozent aller Studienplätze vergibt die Stiftung für Hochschulzulassung in einer zentralen Vergabe. Die eine Hälfte der Plätze erhalten jene mit den besten Abiturnoten, den Wert legen die Verantwortlichen für jedes Bundesland fest. Für das Wintersemester 2013/2014 reichte die Bandbreite von 1,0 in den meisten Ländern bis 1,2 in Schleswig-Holstein. Das zeigt, wie sehr sich Interessierte beim Abi anstrengen sollten. Bei der anderen Hälfte spielt die Wartezeit in Kombination mit der Note eine Rolle. Für das Wintersemester galt für den Bereich Medizin, dass alle mit 12 Wartesemestern und einer Durchschnittsnote von bis zu 2,2 eine Zulassung bekamen. Zwölf Wartesemester hören sich viel an, diese Zeit lässt sich aber mit einer dualen Ausbildung oder einer anderen Arbeitsstelle leicht überbrücken. Nicht jeder geht heute von der Schule gleich an die Uni, viele wollen erst mal Geld verdienen und dann anschließend finanziell abgesichert studieren.
Direkt an eine Hochschule wenden: Unis mit geringerer Nachfrage bevorzugen
Sechzig Prozent der Plätze dürfen die Hochschulen innerhalb gewisser gesetzlicher Rahmen selbst vergeben. Auch sie berücksichtigen die Abiturnoten, können aber die naturwissenschaftlichen Fächer stärker gewichten. Zudem dürfen sie anhand von Auswahlgesprächen und Motivationsschreiben entscheiden, auch erste berufliche Erfahrungen im medizinischen Sektor dürfen sie einbeziehen. Wenn Sie bei der zentralen Studienvergabe keine Chance sehen, sollten Sie sich an mehreren geeigneten Standorten bewerben. Ziehen Sie die Unis vor, welche mit Ihren Kriterien die besten Chancen für Sie bieten. An ostdeutschen Hochschulen wollen häufig deutlich weniger Bewerber studieren als an traditionsreichen Unis im Westen.
So schaffen Sie die Uni-Zulassung
Bestenfalls können Sie sehr gute Abiturnoten vorweisen, wenn Sie sich zu einem Medizin-Studium entscheiden. Befinden Sie sich noch am Gymnasium, sollten Sie deshalb sämtliche Prüfungen ernst nehmen. Erreichen Sie den notwendigen Notendurchschnitt der zentralen Vergabe nicht, suchen Sie nach chancenreichen Standorten und bewerben Sie sich direkt.
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