Jeder vierte bis fünfte Deutsche leidet im Laufe seines Lebens mindestens einmal an ihr: Nesselsucht (Urtikaria, von lat. Brennnessel). Plötzlich auftretende juckende und brennende Quaddeln, die den ganzen Körper überziehen können. Bei zwei von drei Fällen kommen noch Angiödemen hinzu, Schwellungen, die meist im Gesicht auftreten, oft am Augenlid und an der Lippe. Weltweit ist Nesselsucht sogar eine der häufigsten Hauterkrankungen, wobei bei den meisten von ihnen die Krankheit spontan auftritt. Die Symptome einer akuten Nesselsucht dauern nur ein paar Tage an. Bleiben die Beschwerden jedoch – auch wiederkehrend – länger als sechs Wochen bestehen, kann es sich um die chronisch spontane Nesselsucht handeln. Unter ihr leiden in Deutschland etwa eine Million Menschen.
Körperliche und seelische Beeinträchtigungen
Betroffene schildern, dass für sie der unerträgliche Juckreiz stark belastend sei. Der ständige Drang sich zu kratzen führe zu Konzentrationsstörungen, Schlafmangel und Isolation. Auch das Gefühl, Mitmenschen könnten sich von den Quaddeln und Schwellungen abgestoßen fühlen, führe zu Ängsten und anderen psychischen Problemen.
Ursachen der brennenden, juckenden Quaddeln
Es können Reizstoffe aus Nahrungsmitteln sein, Wind, Kälte oder Hitze können schuld sein, auch Wasser, Schweiß oder Medikamente sind mögliche Verursacher – die Auslöser für eine spontane Nesselsucht sind außerordentlich vielfältig und lassen sich nur bei einem Drittel der Erkrankten festmachen. Ein Beschwerdetagebuch kann dabei helfen, mögliche Auslöser zu identifizieren: Patienten schreiben täglich ihre Beschwerden, alle eingenommenen Nahrungsmittel, Getränke und Medikamente auf und notieren auch die körperlichen Aktivitäten. Bei einem Großteil der chronischen Patienten gibt es keine eindeutige Ursache – was eine Behandlung der Krankheit erschwert. Der Dermatologe wird dabei helfen, Ursachen zu erkennen und die richtige Therapie zu finden. Neben starkem Juckreiz und einer geröteten Haut treten plötzlich Quaddeln auf. Die Größe dieser Quaddeln variiert – sie können wenige Millimeter oder handflächengroß sein. Treten diese Symptome auf, muss der Hautarzt um Rat gefragt werden, um die geeignete Therapie zu finden. Mehrere Kliniken in Deutschland verfügen zudem über Urtikaria-Zentren, die große Erfahrung in der Behandlung von Nesselsucht haben. Auch ist es ratsam, ein Informationsportal für Nesselsucht zu besuchen, um mehr über die Therapieformen zu erfahren.
Foto: Thinkstock, iStock, Toa55
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