Um es vorweg zu nehmen – Ja! Ein scharfes Essen kann wirklich gesund sein. Die Schärfe des Essens regt zuerst einmal den Kreislauf an und fördert den Stoffwechsel – ideale Voraussetzungen um schön, glücklich und gesund zu sein! Der Stoff, der bei Schärfe brennt, so dass uns das Wasser in die Augen tritt, heißt Capsaicin. Dieser Schärfestoff wird sogar in der Schmerztherapie benutzt. Capsaicin trifft dabei auf genau den Nerv, der für den Schmerz zuständig ist und betäubt ihn.
Die besondere Schärfe-Einheit
Die Schärfe wird in Scoville gemessen, in sogenannten Scoville-Einheiten. Der Pharmakologe Wilbur Lincoln Scoville hat im Jahre 1912 einen Brei aus Chillis so lange mit Wasser verdünnt, bis die Schärfe gerade nicht mehr zu spüren war. Die dazugehörige Formel lautet: 1:100 = 100 Scoville. Obwohl eine gleichmäßige Verteilung der Schärfe durch Verdünnung nicht erreichbar ist, da Capsaicin nicht wasserlöslich ist, hat man festgelegt, dass ein Milligramm Capsaicin pro Kilogramm Lebensmittel 15 Scoville-Einheiten entspricht. Als Beispiel: Eine Tabasco-Soße hat etwa 2500 Scoville. Der ungeübte Europäer wird Speisen mit ungefähr 1000 Scoville als ungenießbar bezeichnen.
Schärfe ist kein Geschmack, aber sie kann ein schmackhaftes Gericht dennoch sehr bereichern. Besonders, wenn man sich vor Augen führt wie gesund Schärfe ist. Natürlich kommt es bei der Wahrnehmung von Schärfe auf das jeweilige Empfinden der Personen an. Um eine Ernährung mit scharfen Speisen vorzunehmen, sollte man auf jeden Fall das Erwachsenenalter erreicht haben. Ebenso gibt das Gericht, das man mit der Schärfe bereichert har, einen Ausschlag zu der Schärfe, die man empfindet. Eventuell spielt auch das Körpergewicht und die Körpergröße eine Rolle beim Empfinden von Schärfe, zumindest bei ungeübten Europäern. Man kann sich langsam an scharfes Essen gewöhnen, ja man kann und sollte es üben. Schärfe findet man unter anderem auch in Pfeffer, Peperoni und Meerrettich. Jedoch auch Ingwer und Knoblauch lassen es an Schärfe nicht mangeln und bei letzteren Beiden wissen wir doch schon lange um die gesundheitsfördernde Wirkung…
Bild: yamix – Fotolia