Soweit die Füße tragen – Das Restless-Legs-Syndrom

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) bezeichnet die ständige Unruhe in den Beinen. Betroffene haben nie die Möglichkeit, sich richtig zu entspannen und einfach mal die Füße hochzulegen. Der Besuch eines Kinos oder Theaters, aber auch ein gemütlicher Fernsehabend können zu einer regelrechten Tortur werden. Knapp zehn Prozent der Bevölkerung ist von der Rastlosigkeit der Beine betroffen, doch ist lediglich bei zwei Prozent eine Behandlung aufgrund starker Beschwerden notwendig.

Die Intensität der Symptome kann unterschiedlich stark erlebt werden

Betroffene verspüren einen ständigen Drang, sich zu bewegen. Im Ruhezustand kommt es zu einem unerträglichen Kribbeln, Spannen oder Schmerzen hauptsächlich in den unteren Extremitäten. Diese können entweder ein- oder beidseitig wahrgenommen werden. Aber auch die Arme und der Brustkorb können betroffen sein. Erst durch Bewegung verschwinden die Beschwerden wieder. Daher sind die Nächte von einer andauernden Ruhe- und Rastlosigkeit geprägt, die mit erheblichen Schlafstörungen einhergeht. Die daraus folgende Verschiebung des Tag-Nacht-Rhythmus führt zu erheblichen Einschränkungen des Alltagslebens, die sich in Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit, chronischer Müdigkeit oder Antriebslosigkeit zeigen.

Bei RLS handelt es sich um eine neurologische Erkrankung

Die genauen Ursachen des RLS konnten bis heute nicht geklärt werden. Mediziner vermuten jedoch eine Störung des Dopamin-Stoffwechsels im Nervensystem. Normalerweise sorgt dieser Botenstoff für die Übermittlung von Nachrichten zwischen den Nerven im Gehirn – bei RLS funktioniert dies nicht richtig. Bei der Krankheit unterscheidet man dabei zwei Formen. Leidet ihr unter der idiopathischen Form, kann RLS ohne jegliche Ursache, aber familiär gehäuft auftreten. Dann wird die Erkrankung über mehrere Generationen hinweg weitervererbt und zeigt bei euch ab dem 30. Lebensjahr erste Symptome. Welche Gene genau betroffen sind, ist unklar. Aus diesem Grund konnte bis heute für diese Form keine wirksame Therapie entwickelt werden.

Symptomatisches RLS

Die zweite Form ist das symptomatische RLS, bei der bestimmte Vorerkrankungen das Syndrom auslösen. Dazu zählen etwa:

  • Diabetes mellitus
  • Polyneuropathie
  • chronische Niereninsuffizienz
  • rheumatoide Arthritis
  • Eisenmangel

Ebenso können bestimmte Medikamente wie Neuroleptika, Antidepressiva oder Antiemetika die Erkrankung auslösen.

Therapiemöglichkeiten

Durch den Einsatz von Opioiden, Clonidin und Antikonvulsiva kann die Symptomatik des RLS verbessert werden. Leidet ihr unter leichten bis mittleren Beschwerden, könnt ihr außerdem auf die Verabreichung von L-Dopa zurückgreifen. Diese spezielle Aminosäure, die als Vorläufer des Botenstoffes gilt, soll euren Dopaminspiegel wieder ins Gleichgewicht bringen. Handelt es sich um eine sekundäre Form, ausgelöst durch andere Erkrankungen, steht die Behandlung dieser im Vordergrund.


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