Jeder Mensch schwitzt, ob beim Sport, in der Hitze oder wegen Aufregung. Das mag in manchen Situationen unangenehm sein. Es handelt sich aber um eine natürliche Reaktion des Körpers. Schwitzen kann jedoch eine durchgehende Belastung darstellen, deren Ursache ergründet werden sollte.
Zahlreiche Gründe für übermäßiges Schwitzen
Mediziner sprechen von Hyperhidrose, wenn Patienten tagsüber unter ständigem Schwitzen leiden. Der Zustand hält dauerhaft an, beim Gehen genauso wie auf der Couch. Dieses Krankheitsbild sollte niemand unterschätzen, starke seelische Belastungen können die Folge sein. Betroffene meiden den Kontakt mit anderen, weil ein Deodorant den Schweißgeruch nicht mehr unterdrücken kann und überall Schweißperlen kullern. Dabei unterscheiden Ärzte zwei Kategorien: Bei der primären Hyperhidrose produzieren Schweißdrüsen zu viel Schweiß, eine nicht näher identifizierte Fehlfunktion im Nervensystem trägt daran Schuld. Behandlungsmöglichkeiten stehen aber zur Verfügung, etwa ein spezielles Deodorant, schweißstoppende Lotions und in schweren Fällen das zu spritzende Nervengift Botulinumtoxin A und Operationen. Möglichkeiten zur Behandlung finden Sie z. B. auf dieser Website. Die sekundäre Hyperhidrose zeichnet sich dagegen durch eine klar feststellbare Ursache aus, die es zu bekämpfen gilt. So kann der Grund für die Auslösung auch im Lebenswandel liegen.
Gründe können sein:
- Zu viel Stress: Betroffene sollten öfters entspannen, Berufstätige auf die Work-Life-Balance achten
- Übergewicht ist ein häufiger Grund für übermäßiges Schwitzen. Betroffene sollten versuchen, mit einer Diät und Bewegung das Gewicht zu verringern
- Alkohol: regelmäßiger und intensiver Alkoholgenuss führt ebenfalls zum Schwitzen; auch hier gilt: Mengen deutlich reduzieren
Körperliche Ursachen: Von Hormonumstellungen bis zu schweren Krankheiten
Der sekundären Variante können ausschließlich körperliche Gründe zugrunde liegen. Die Wechseljahre und eine Schwangerschaft sind mit einer Hormonumstellung verbunden, beim stärkeren Schwitzen handelt es sich um eine normale Begleiterscheinung. Dringender Handlungsbedarf besteht dagegen, wenn alle bisher genannten Ursachen nicht zutreffen. Dann kann das übermäßige Schwitzen auf eine schwerwiegende Krankheit hinweisen. Infrage kommen beispielsweise Hormon-, Schilddrüsen- und Stoffwechsel-Erkrankungen. Auch Diabetes oder eine Leberzirrhose können vorliegen. Zudem können akute Herzkrankheiten oder eine Lungenembolie das Leben bedrohen. Grundsätzlich gilt: Wenn übermäßiges Schwitzen nicht eindeutig einer abstellbaren Ursache zuzuordnen sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen.
Schwitzen: Bei Unsicherheit Arzt konsultieren
Manche Menschen schwitzen in einem solchen Übermaß, dass auch das beste Deodorant wenig hilft. In diesem Fall ist es wichtig, zunächst die Ursache zu ergründen. Oftmals lässt sich die Problematik mit einem anderen Lebensstil beheben. Es können aber auch ernsthafte Erkrankungen dahinterstecken, die einen raschen Arztbesuch notwendig machen.
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