Das deutsche Trinkwasser wird zwar stets für seine Qualität und Unbedenklichkeit gelobt, und das mag prinzipiell auch stimmen. Es ist aber nur die halbe Wahrheit, denn es gibt Städte und Regionen, wie beispielsweise einige Kommunen im Allgäu, in denen das Leistungswasser ohne Wasserfilter definitiv nicht zu verwenden ist. Sämtliche Töpfe, Kaffeemaschinen, Waschmaschinen und sonstigen Gefäße verkalken unmittelbar, auch in Spülen und Waschbecken setzt sich der Kalk ab.
Panikmache beim Trinkwasser?
Die Diskussion wogt schon seit Jahren hin und her, einige Kommentatoren unterstellen der Industrie Panikmache, um dadurch ihre Wasserfilter verkaufen zu können, doch das geht an der Wahrheit vorbei. Kalk ist zwar nicht unbedingt gesundheitsgefährdend, er ist aber nachweislich in einigen Städten (beispielsweise in Kaufbeuren) ein großes Problem. Einige andere Belastungen kamen in den letzten Jahren in die Diskussion, unter anderem Schwermetalle, die aus veralteten Blei- und Kupferleitungen resultieren. Normalerweise kompensiert der menschliche Körper diese Belastungen recht gut, Babys, ältere und kranke Menschen sind allerdings gefährdet. Die meisten Wasserfilter funktionieren mit Aktivkohle und einem Ionenaustauscher, sie sind relativ preiswert und sorgen für geschmackvolles Trinkwasser, das gesundheitlich unbedenklich und für den Haushalt unschädlich ist. Natürlich wird nicht jeder Liter Wasser beispielsweise zum Abwaschen mit einem Filter aufbereitet, doch wo das Wasser ungefiltert aus dem Hahn kommt, müssen Spülen und Waschbecken praktisch im Wochentakt mit Essig gereinigt werden. Und wer ungefiltertes Wasser in den entsprechenden Regionen durch den Kaffeevollautomaten laufen lässt, wird diesen alsbald abschreiben können. Zudem schmecken Kaffee und Tee oder Speisen nicht mehr.
Funktionsweise der Wasserfilterung
Bei praktisch jedem Wasserfilter kommen mehrere physikalische und chemische Prinzipien zum Einsatz. Zum einen arbeitet der Filter wie ein sehr feines Sieb, das Trübstoffe und selbst Mikroorganismen ausfiltert beziehungsweise in ihrer Konzentration auf ein unbedenkliches Maß senkt. Bewirkt wird das bei haushaltsüblichen Filtern durch sehr feinmaschige Kunststoffnetze. Auch Sand- und Kiesfilter werden bei Großanwendungen eingesetzt. Chemisch wirken Aktivkohle und Ionenaustauscher, und schließlich gibt es noch für die Nanofiltration Diffusionsmembranen, die nach dem Prinzip der Umkehrosmose filtern.
Bildquelle: GOL – Fotolia